Beistand zu leisten ist nicht so schwer, wie viele denken. Ein Waldspaziergang, das Lieblingsessen zubereiten oder gemeinsam schweigen: Vieles kann uns trösten. Und manchmal genügt es auch, einfach nur da zu sein
Die Karte war weiß, und es standen nur vier Wörter darauf: Ich denke an euch. Als Birgit Schmid um ihren Sohn Louis trauerte, den sie in der 33. Schwangerschaftswoche tot zur Welt gebracht hatte, war diese schlichte Karte von allen Beileidsbekundungen die tröstlichste. Wobei das Wort „tröstlich“ genau genommen nicht passt. „Akute Trauer ist ein Messer, das einem in die Brust gerammt wird, da gibt es keinen Trost“, schreibt Schmid, Feuilletonredakteurin der Neuen Zürcher Zeitung, in ihrem Buch Schönheit der Trauer. Und doch gibt es hilfreiche Gesten: ein Satz, der ehrliche Anteilnahme ausdrückt; ein Topf mit Essen vor der Tür; eine Hand auf dem Rücken; eine Freundin, die einfach da ist ...