Viele Menschen verbergen, dass sie sich niedergeschlagen und erschöpft fühlen – vor anderen und vor sich selbst. Dieses Überspielen kann unterschiedliche Gründe haben. Es lohnt sich, genau hinzuschauen: Warum schiebe ich weg, dass es mir nicht gutgeht?
Robust, fröhlich, gut organisiert – diese Begriffe fallen in der Regel, wenn Freundinnen und Freunde, Nachbarn oder Arbeitskolleginnen über Annette Brandt sprechen. Die 48-jährige Architektin, die in Wirklichkeit anders heißt, hätte solchen Beschreibungen bis vor einiger Zeit selbst zugestimmt. Als berufstätige Mutter von zwei Töchtern im Grundschulalter gelang es ihr trotz aller Verpf lichtungen, sich mit Freundinnen zu treffen, mit ihrem Mann gelegentlich ins Theater und regelmäßig joggen zu gehen. Doch in den letzten Jahren fühlte sich Brandt häufig dumpf und leer. Ohne richtig zu begreifen, was mit ihr los war. Situationen, die sie vorher erfreut ...