Eva Menasse treibt in ihren Romanen die Frage nach Erinnerung, Schmerz und Schuld in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit um. Sie inspiziert die Wahrheit in vielen Facetten. Und sie bedient sich eines grotesken Humorsl
Eva Menasse wirbelt durch ihre Küche, stellt lautlos Tassen auf den Tisch, hantiert mit der Kaffeemaschine. Zwischendurch k lingelt es zweimal, Post, die Autorin quittiert Pakete. Sie nehme oft auch die Sendungen für andere im Haus an, man wisse halt, dass sie ganz häufig am Schreibtisch anzutreffen sei, erzählt Menasse, während sie Milch aufschäumt. In Jeans, Bluse und langer Strickjacke wirkt sie lässig. Gleichzeitig spricht sie von der ersten bis zur letzten Minute des Treffens konzentriert und druckreif, wechselt im Ton zwischen spöttisch, fürsorglich und pointiert. Gegensätzlichkeiten finden sich auch in Menasses Texten. Ihre Romane Vienna und Quasikristalle offenbaren neben einer unterhaltsamen Ebene immer auch schwer aushaltbare Szenen von Gewalt, oft geht es um die Traumata, die der Holocaust über Generationen hinterlassen hat. Auch in ihrem jüngsten Roman ...